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Tawonana Shaba, Nordmalawi

 

Achterbahn der Gefühle

 

In Tawonana Shaba tranken die Menschen aus einem Fluss, der 15 km weiter oben durch eine Grossstadt ohne Kläranlage fliesst. Dank Schülerinnen und Schülern der Freien Ev. Schule in Zürich haben sie endlich sauberes Wasser.


Der Anblick war schwer zu ertragen. Frauen standen im Fluss, schöpften die schlimmsten Verschmutzungen ab und füllten dann die Kübel mit Wasser für ihre Familien. Danach der Weg zurück zum Dorf: Oft barfuss auf steinigen Wegen brachten die Frauen das dreckige Wasser nach Hause. Sie wussten, dass nicht nur ihre Kinder immer wieder daran erkranken, aber es gab keine Alternative. Vor Jahren waren einmal Lastwagen aufgefahren, aber kurz vor Baubeginn zogen sie wieder ab. Ein anderes Dorf sollte plötzlich den Brunnen erhalten, der in Tawonana Shaba versprochen worden war.

Die Fotos liessen auch die Schülerinnen und Schüler einer Klasse der Freien Evangelischen Schule (FES) nicht so schnell los. Als sie ein Projekt wählen durften, das sie im Rahmen des Projektunterrichts gerne unterstützen möchten, fiel die Wahl schnell auf dieses weit verstreute Dorf nordwestlich von Mzuzu. Die Projektarbeit machte dann den Jugendlichen aber manchmal zu schaffen. Für Sekundarschüler sind die Herausforderungen einer Planungsphase nicht zu unterschätzen. "Reicht ein Brunnen für so viele Menschen?" fragte eine Schülerin zu Recht. Sie hatte die Gefahr einer Übernutzung schnell erkannt. Davon liess sich aber jetzt niemand mehr abhalten. Man plante einfach zwei Brunnen in zwei verschiedenen Quartieren des Dorfes und hoffte auf die Unterstützung einer Stiftung.


Weinen und Freudengeschrei


Die Rechnung der Jugendlichen ging auf. Einen Brunnen konnten sie über private Kontakte, kleinere Sammelevents und dank der Hilfe der Schule finanzieren. Für den anderen den Schülerinnen und Schülern sprang die Stiftung Snow Dreams for Africa zur Seite.

Als IPA-Vertreter diese Nachrichten im Dorf überbrachten, klatschten die Bewohner vor Begeisterung. Kaum waren aber die Bauarbeiten am ersten Brunnen im Gang, begann für sie eine schwierige Zeit. Erst voller Hoffnung, dann wieder zutiefst enttäuscht, doch am Ende unsagbar erleichtert. An beiden Standorten, die über 20 Minuten Fussmarsch auseinander liegen, kämpften die Spezialisten mit grossen Schwierigkeiten. Ein Bohrloch stürzte ein, ein anderes blieb beim nächsten Versuch trocken. Als die Lastwagen zum zweiten Standort nicht zufahren konnten, erlebten die Dorfbewohner ein Déjà-vu. Weinende Frauen und schreiende Männer konnten nicht verhindern, dass die Trucks umkehrten. Aber in Tawonana Shaba wollte man die beiden Brunnen so sehr. Es musste eine Lösung her, und man war bereit, dafür viel Arbeit zu investieren. Der Lastwagen kann nicht zufahren – also wird das ganze Dorf aufgeboten, um die Strasse zu verbreitern.

Und er kam wieder. Die Spezialisten bohrten, das Wasser schoss hoch, und die Freude kannte keine Grenzen. In diesem einen Moment sind alle Ängste, Zweifel und Sorgen von den Einwohnern abgefallen. Heute stehen im Dorf zwei Brunnen, die 2'800 Menschen versorgen und von je einem sorgfältig ausgebildeten Komitee verwaltet werden. Durchfallerkrankungen gibt es nur noch ganz selten. Die Frauen sind entlastet, und die Kinder kommen pünktlich und mit sauberem Wasser zur Schule. Die Jugendlichen der FES haben ein ganzes Dorf aus der gröbsten Misere befreit.



Trinkwasser - ein elementares Grundbedürfnis

 

 

 

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