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Region Bwengu, Nordmalawi

 

Kinderarbeit – ein gordischer Knoten

 

IPA hat in der Region Bwengu einen ersten Schritt gegen die weit verbreitete Kinderarbeit in Malawi unternommen. Dem Pilotprojekt sollen aber weitere Vorhaben folgen.


Kinderarbeit ist in Malawi eine eigentliche Seuche. Im Kampf dagegen existieren zwar lokale Komitees, sie sind aber schlecht ausgebildet und haben nicht die Mittel, um den vielen Fällen nachzugehen. Natürlich war die Bekämpfung der Kinderarbeit ein Ziel im Projekt, aber IPA wollte auch Erfahrungen sammeln für zukünftige Ansätze. Kinderarbeit basiert auf Armut und diese wiederum auf AIDS, Arbeitslosigkeit, schlechter Bildung und vielen anderen Faktoren. "Wir haben festgestellt, dass man Kinderarbeit nicht als einzelnes Phänomen betrachten kann. Langfristig müssen wir die Kinderarmut bekämpfen", meinte IPA-Partner James Gondwe kurz vor Ende der Projektumsetzung. Damit war eine wichtige Lehre gezogen. Das Projekt sollte aber noch viele andere positive Effekte erzielen.


Schweizer Jugendliche ohne Handy


Eine Gruppe von Jugendlichen und Studierenden in Zürich machte es sich zur Aufgabe, dieses Pilotprojekt zu ermöglichen. Dafür arbeiteten sie, finanziert vom Lions Club Zimmerberg, während einer Woche in den Steilhängen oberhalb von Soazza (GR) – bei Temperaturen wie in Malawi. Folge: Arbeitsbeginn schon um 06.30 Uhr. Frühstück gab es erst um 09.00 Uhr, dafür konnte man während der grössten Hitze eine Siesta einlegen. Mähen und Heuen waren die Hauptaufgaben der Gruppe, um die Kastanienselven und die Biodiversität in der Region zu erhalten. Soazza, das ist nicht gerade zentral gelegen – umso wichtiger wäre es, so könnte man meinen, die Freizeit am Handy zu verbringen, um mit den Freunden zuhause zu chatten. "Es war cool, dass niemand am Handy war", berichtete eine Schülerin dann aber aus dem Lager. Das Bedürfnis war offenbar klein, die Gruppe genoss die Abende beim Spielen und mit langen Gesprächen. Die gemeinsame Arbeit und das Projekt in Malawi schweissten die Jugendlichen schnell zusammen – ein erfreulicher Nebeneffekt des IPA-Konzepts "Umwelteinsatz".


Nicht alle Probleme gelöst


Die jungen Schweizer konnten die Finanzierung des Pilotprojekts tatsächlich bewerkstelligen. Eine Theatergruppe zog nun durch die Dörfer und Schulen von Bwengu. Mit 56 Aufführungen gelang die Sensibilisierung tausender Kinder und Dorfbewohner zum Thema. Das lokale Komitee wurde umfassend ausgebildet und in seine eigentliche Rolle eingeführt. Mithilfe von neuen Fahrrädern können seine Mitglieder nun auch in entlegenen Gebieten Kontrollen durchführen. Dank des Pilotprojekts sind bisher 14 Kinder befreit und in ihre Familien bzw. in die Schule zurückgeführt worden. Viele weitere Fälle von häuslicher Gewalt wurden entdeckt und bekämpft. Die Kinderarbeit verringerte sich regional deutlich, und man erarbeitete wichtige Lösungsansätze für weitere, grössere Projekte. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass mit diesem Pilotprojekt die Grundprobleme noch nicht gelöst sind. Es braucht noch viele Anstrengungen, um die Lebenssituation der Menschen im Norden von Malawi grundsätzlich zu verbessern und damit den Nährboden für Kinderarbeit zu eliminieren.

Rückführung von Kindern in die Schule

 

 

 

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